• Folgen der Pandemie im weltweiten Geschäft spürbar, deutlicher Rückgang bei Auftragseingang, Umsatz und EBIT im ersten Quartal 2020
  • CEO Peter Mohnen: “Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Mitarbeiter zu schützen und unseren Kunden in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner zu sein.“
  • Automation, Logistik und Healthcare gewinnen mittelfristig an Bedeutung

Die Auswirkungen von Sars-CoV-2 haben den KUKA Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2020 stark beeinflusst. Als globales Unternehmen ist der Augsburger Automatisierungsspezialist in mehr als 40 Ländern aktiv. Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus schlossen zahlreiche Kunden ihre Produktion. Weltweit wurden Investitionen und Projekte aufgrund von Unsicherheiten und den nicht absehbaren Auswirkungen der Corona-Krise verschoben, Reisetätigkeiten wurden eingestellt.

Dies führte auch bei KUKA zu Rückgängen. Besonders stark machten sich die Ausfälle im Projektgeschäft bemerkbar. So war unter anderem im Anlagenbau vielerorts kein Zutritt zu Baustellen oder im Gesundheitsbereich zu Krankenhäusern möglich. Die Fertigung im Produktgeschäft am Standort Augsburg konnte dagegen relativ stabil weiterlaufen.

„Wir spüren die Auswirkungen der Pandemie deutlich und rund um den Globus. Wie viele andere Unternehmen auch haben wir gerade in betroffenen Gebieten unsere Aktivitäten heruntergefahren oder Standorte vorübergehend geschlossen. Auch viele Projekte bei Kunden konnten nicht weitergeführt werden“, sagte Peter Mohnen, CEO der KUKA AG.

„Unsere wichtigste Aufgabe war und ist es, die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu schützen und unseren Kunden in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner zu sein. Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiter, die überall auf der Welt gemeinsam daran arbeiten, diese Herausforderungen zu überwinden und KUKA für die Zeit nach Corona richtig aufzustellen. Unsere Themen wie Logistik, Automation und Healthcare werden mittelfristig an Bedeutung gewinnen.“ Das von der Pandemie stark betroffene 1. Quartal sei in seinen Ergebnissen „sicher nicht aussagefähig für das Jahr 2020“, so Mohnen. „Die Auswirkungen der Pandemie werden uns im ersten Halbjahr begleiten.“ Ein verlässlicher Ausblick auf die Ergebnisse des Gesamtjahres jedoch sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich.

KUKA Konzern

Im ersten Quartal 2020 betrug der Auftragseingang im KUKA Konzern 689,0 Mio. € und sank damit deutlich um 23 % gegenüber dem Vorjahr (Q1/19: 895,2 Mio. €). Die Zurückhaltung von Kunden sowohl im Bereich Automotive als auch bei General Industry war deutlich zu spüren. Die Umsatzerlöse des KUKA Konzerns beliefen sich im ersten Quartal 2020 auf 624,6 Mio. € (Q1/19: 737,7 Mio. €), was einem Rückgang um 15,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis zwischen Auftragseingängen und Umsatzerlösen darlegt, lag im ersten Quartal 2020 bei 1,10 (Q1/19: 1,21). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des KUKA Konzerns fiel von 22,2 Mio. € in Q1/19 auf -34,2 Mio. € in Q1/20. Dies führte zu einer EBIT-Marge von -5,5 % (Q1/19: 3,0 %). Dies ist auf den Rückgang beim Umsatz sowie Projektverschlechterungen und damit verbundene Unterdeckung der Kosten zurückzuführen. Der Free Cashflow betrug im Berichtszeitraum -12,8 Mio. € (Q1/19: -20,7 Mio. €). Trotz der Corona-Krise konnte der Free Cashflow im ersten Quartal 2020 verbessert werden.

Systems

Die erwirtschafteten Auftragseingänge im Segment Systems lagen bei 115,5 Mio. €, was einem Rückgang von 43,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal (Q1/19: 203,4 Mio. €) entspricht. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres haben Kunden aufgrund der unsicheren Lage keine Großaufträge vergeben. Bei den Umsatzerlösen konnte ein Wert von 173,2 Mio. € (Q1/19: 216,9 Mio. €) erreicht werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Rückgang von 20,1 %. Der Umsatzrückgang spiegelt den niedrigen Auftragseingang aus dem Vorjahr wider. Die Book-to-Bill-Ratio reduzierte sich von 0,94 in Q1/19 auf 0,67 in Q1/20. Das EBIT betrug -8,3 Mio. € in Q1/20 nach 4,8 Mio. € in Q1/19, was zu einer EBIT-Marge von -4,8 % (Q1/19: 2,2 %) führte.

Robotics

Im 1. Quartal 2020 betrugen die Auftragseingänge im Segment Robotics 269,8 Mio. €, was ein Minus gegenüber dem Vorjahresquartal in Höhe von 17,6 % entspricht (Q1/19: 327,3 Mio. €). Die Umsatzerlöse in Höhe von 221,1 Mio. € waren ebenfalls rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr sanken diese um 19,4 % (Q1/19: 274,4 Mio. €). Die Book-to-Bill-Ratio lag bei 1,22 nach 1,19 im Vorjahr. Das Segment Robotics musste ein EBIT von -3,9 Mio. € verzeichnen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres konnten 14,1 Mio. € erwirtschaftet werden. Demnach lag die EBIT-Marge bei -1,8 % nach 5,1 % im ersten Quartal 2019. Insbesondere das niedrigere Umsatzvolumen führte zu einem negativen EBIT.

Swisslog

Im Berichtszeitraum verzeichnete die Logistik-Sparte von Swisslog einen Auftragseingang in Höhe von 150,4 Mio. €. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 22,0 % (Q1/19: 192,9 Mio. €). Der Rückgang ist durch die Verschiebung von Projekten zu erklären, auch wenn Swisslog generell von der hohen Nachfrage in ihren Fokusmärkten Consumer Goods und E-Commerce/Retail profitiert. Die Umsatzerlöse erhöhten sich leicht um 3,7 % auf 147,3 Mio. € nach 142,0 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die Book-to-Bill-Ratio ging von 1,36 in Q1/19 auf 1,02 in Q1/20 zurück. Das Segment Swisslog konnte im ersten Quartal 2020 ein EBIT in Höhe von 3,6 Mio. € erzielen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg in Höhe von 2,3 Mio. EUR (Q1/19: 1,3 Mio. €). Die EBIT-Marge betrug 2,4 % in Q1/20 nach 0,9 % in Q1/19. Die Verbesserung zum Vorjahr basiert auf dem höheren Volumen und einer gestiegenen Effizienz.

Swisslog Healthcare

Die Auftragseingänge im Segment Swisslog Healthcare stiegen leicht um 0,4 Mio. € von 50,0 Mio. € in Q1/19 auf 50,4 Mio. € in Q1/20. Der leichte Anstieg in Höhe von 0,8 % konnte in allen Regionen erzielt werden. Die erwirtschafteten Umsatzerlöse beliefen sich auf 58,3 Mio. € – ein Anstieg um 14,5 % gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum (Q1/19: 50,9 Mio. €). Positiv wirkte sich der höhere Auftragsbestand aus, mit dem Swisslog Healthcare zu Beginn des Geschäftsjahres startete. Die Book-to-Bill-Ratio betrug 0,86 in Q1/20 nach 0,98 in Q1/19. Das EBIT sank leicht von 0,5 Mio. € in Q1/2019 auf 0,4 Mio. € in Q1/20. Die entspricht einer EBIT-Marge von 1,0 % in Q1/19 bzw. 0,7 % in Q1/20. Ergebnisbelastend wirkten sich Investitionen im F&E-Bereich aus, die zur Erweiterung des Produktportfolios führen werden.

China

Das Segment China verzeichnete im ersten Quartal 2020 Auftragseingänge in Höhe von 139,9 Mio. € – ein Minus gegenüber dem Vorjahr um 19,0 % (Q1/19: 172,8 Mio. €). China war schon sehr früh von den Auswirkungen der Coronavirus-Krise betroffen. Die Umsatzerlöse sanken von 94,2 Mio. € im ersten Quartal 2019 um 47,5 % auf 49,5 Mio. € in den ersten drei Monaten 2020. Ein geringerer Auftragsbestand aus dem Geschäftsjahr 2019 sowie Projektverzögerungen aufgrund der verringerten Produktion führten zu den zuvor beschriebenen Umsatzeinbußen. Die Book-to-Bill-Ratio stieg von 1,83 in Q1/19 auf 2,83 in Q1/20. Das Segment China erwirtschaftete ein EBIT in Höhe von -5,3 Mio. € im ersten Quartal 2020. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem deutlichen Rückgang (Q1/19: 5,4 Mio. €). Im Vorjahr war der Effekt aus der Entkonsolidierung und dem 50%-igen Ansatz der At-Equity Beteiligung zum beizulegenden Zeitwert im EBIT enthalten. Würde dieser Effekt eliminiert werden, so zeigt sich im Segment China durch eine verbesserte Kostenkontrolle ein leichter Anstieg im EBIT. Die EBIT-Marge betrug -10,7 % in Q1/20 bzw. 5,7 % in Q1/19.

Über KUKA Aktiengesellschaft

KUKA ist ein international tätiger Automatisierungskonzern mit einem Umsatz von rund 3,2 Mrd.EUR und rund 14.000 Mitarbeitern. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Augsburg. Als einer der weltweit führenden Anbieter von intelligenten Automatisierungslösungen bietet KUKA den Kunden alles aus einer Hand: Vom Roboter über die Zelle bis hin zur vollautomatisierten Anlage und deren Vernetzung in Märkten wie Automotive, Electronics, General Industry, Consumer Goods, E-Commerce/Retail und Healthcare. (Stand: 31.12.2019)

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