Iberdrola, der größte Entwickler in Sachen Windenergie in den westlichen Ländern, stärkt seine Position im Bereich der schwimmenden Offshore Wind Technologie. Iberdrola wird zunächst ein internationales Konsortium leiten, das eine schwimmende Windenergieanlage von mehr als 10 Megawatt in der norwegischen Nordsee in ca. 80 Meter Wassertiefe installieren will und steht ebenfalls kurz vor der Teilnahme an einem weiteren Demonstrationsprojekt in Spanien.

Im Rahmen des Projekts FLAGSHIP in Norwegen, wird eine schwimmende Offshore-Windenergieanlage zu Demonstrationszwecken mit einer 10+ Megawatt-Turbine und einer halbtauchenden schwimmenden Betonstruktur, bekannt unter dem Namen „OO-Star Wind Floater“, entworfen, hergestellt, installiert sowie betrieben. Die Tests werden in der norwegischen Nordsee bei einer Wassertiefe von ca. 80 Meter im Met-Zentrum erfolgen.

FLAGSHIP wird im Rahmen des Programms „Horizon 2020" der Europäischen Kommission entwickelt. Dies ist das größte EU-Forschungs- und Innovationsprogramm, das jemals durchgeführt wurde. Für die Projekt­jahre 2014-2020 stehen Finanzmittel in Höhe von fast 80 Milliarden Euro zur Verfügung. Das Hauptziel des FLAGSHIP-Projekts ist es, die sogenannten nivellierten Energiekosten (Levelised Cost of Energy – LCOE) für schwimmende Offshore-Wind­energieanlagen bis 2030 auf eine Spanne von 40-60 Euro pro Megawatt­stunde zu senken. Erreicht werden soll dies durch Größenvorteile, wettbewerbsfähige Lieferketten und eine Vielzahl von weiteren Innovationen.

Dem internationalen Projekt-Konsortium gehören Unternehmen und Institutionen aus Spanien (Core-Marine, Cener, IHC, Zabala Innovation Consulting), Norwegen (Olav Olsen, Kvaerner, Unitech Subsea, Met Centre), Frankreich (EDF), Dänemark (DTU) und Deutschland (DNV-GL) an.

Nachdem in der Evaluierungsphase die maximale Bewertung (15/15) erreicht wurde, ist das Antragsverfahren zur Sicherung der erforderlichen Förderung nun im vollen Gange. Iberdrola hofft, noch in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 eine Förderzusage in Höhe von etwa 25 Millionen Euro mit der „Innovation and Networks Executive Agency (INEA)" der Europäischen Kommission zu unterzeichnen. Die Herstellung der schwimmenden Plattform könnte im zweiten Quartal 2021 beginnen, die Installation im ersten Quartal 2022.

Die Pläne für ein weiteres schwimmendes Demonstrationsprojekt in Spanien schreiten ebenfalls voran. Konkrete Einzelheiten werden noch in diesem Jahr festgelegt und veröffentlicht. Das Projekt zielt aber darauf ab, eine andere Technologie als die in Norwegen geplante zu nutzen. Die Herstellung würde im Baskenland erfolgen, der Einsatz dann in den Gewässern rund um die Kanarischen Inseln oder in der Biscaya (Marine Energy Platform), einer Einrichtung auf offener See im Atlantischen Ozean zur Unterstützung von Forschung, technischen Tests und kommerzieller Demonstration von vorkommerziellen Prototypen schwimmender mariner Technik für erneuerbare Energien.

In Spanien sind die Gewässer im Allgemeinen zu tief für traditionelle feste Fundamente, so dass die schwimmende Technologie als entscheidend für die Erschließung des großen Potenzials der spanischen Offshore-Windenergie angesehen wird.

Die beiden Projekte symbolisieren einen weiteren wichtigen Schritt der Wachstumsstrategie von Iberdrola im Bereich Offshore-Wind. Seit dem Einstieg vor neun Jahren in dieser Branche hat sich Iberdrola mit den erricheten Offshore-Windparks West of Duddon Sands (389 Mega-watt, Großbritannien), dem Vorzeigeprojekt Wikinger (350 Megawatt) in der deutschen Ostsee sowie den sich in Bau befindlichen Offshore-Windparks East Anglia One (714 Megawatt, Großbritannien) und Saint Brieuc (496 Megawatt, Frankreich) zu einem der größten und innova­tivsten Erzeuger von Windstrom entwickelt.

Einschließlich dem drei Gigawatt Projekt East Anglia Hub und den fast ein Gigawatt Baltic Hub Projekten, verfügt Iberdrola über eine gesicherte Offshore-Wind Pipeline von mehr als 10 Gigawatt an verschiedenen Standorten und unterschiedlichen Entwicklungsstufen und lotet weltweit weitere Möglichkeiten aus.

Iberdrola prüft derzeit die Möglichkeit, zusätzliche schwimmende Windenergieanlagen an einigen dieser Projektstandorte, u.a. auch in der deutschen Ostsee, zu installieren. „Diese Strategie steht im Einklang mit Iberdrolas führender Rolle beim Übergang zu grüner Energie in der ganzen Welt“, sagt Jürgen Blume, Geschäftsführer von Iberdrola in Deutschland.

Jonathan Cole, Iberdrola’s Managing Director des globalen Geschäfsbereichs Offshore Wind, ergänzt: „Iberdrola strebt an, ein führender Akteur im Bereich schwimmender Offshore-Windtechnik zu sein. Die Demonstrationsprojekte die wir entwickeln, werden zeigen, dass wir bereit sind, uns in naher Zukunft an großen kommerziellen schwimmenden Offshore-Windprojekten zu beteiligen. Es gibt weltweit ein enormes Potenzial für die schwimmende Technologie, da sie neue Märkte eröffnen wird, wo die maritimen Bedingungen die Entwicklung traditioneller Offshore-Technik einschränken. Wir sind dabei nicht an eine bestimmte Technologie gebunden. Wir haben ein Team, das seit vielen Jahren alle Entwicklungen in diesem Sektor aktiv analysiert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um von der Forschung und Ent­wicklung zur Installation schwimmender Offshore-Windenergieanlagen zu kommen und unser Wissen und Erfahrungsschatz zu erweitern".

Über die IBERDROLA ENERGIE DEUTSCHLAND GMBH

Iberdrola ist mit ca. 35.000 Mitarbeitern größter Erzeuger von Windstrom und nach Börsenwert eines der fünftgrößten Energieversorgungsunternehmen der Welt. Die Unternehmens­gruppe ist in zahlreichen Ländern aktiv und liefert Strom an über 100 Millionen Menschen. Der EBITDA erreichte im Jahr 2019 10,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 8,1 Prozent gegenüber 2018 entspricht und der Nettogewinn belief 3,4 Milliarden Euro. Iberdrola ist in zahlreichen internationalen Nachhaltigkeitsindizes vertreten, darunter im Dow Jones Sustainability Index und im FTSE 4Good. Der Konzern gilt als eines der nachhaltigsten Energieversorgungsunternehmen der Welt.

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