Die stärksten Belastungen im weltweiten Vergleich erwarten die befragten Experten/-innen für die deutsche Wirtschaft: 38,9 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen rechnen mit einem durch die Corona-Pandemie bedingten gesamtwirtschaftlichen Wachstumsverlust zwischen 0,5 Prozentpunkten und einem Prozentpunkt. 36,8 Prozent der Befragten rechnen sogar mit mehr als einem Prozentpunkt und nur 24,2 Prozent gehen von einem geringen Wachstumsverlust von weniger als 0,5 Prozentpunkten aus. Für die EU sind die Erwartungen der Finanzmarktexperten/-innen zwar etwas weniger düster, aber dennoch pessimistisch. So rechnen 42,4 Prozent mit Wachstumseinbußen zwischen 0,5 Prozentpunkten und einem Prozentpunkt. Sehr viel geringer sollten nach Ansicht der Umfrageteilnehmer/innen die negativen Wirkungen auf das BIP der USA und Japans sein. In diesen beiden Ländern könnte sich demnach ein durch die Corona-Pandemie bedingter Wachstumsrückgang um bis zu 0,5 Prozentpunkte ergeben.
„Die Umfragewerte sind deutlich, müssen aber mit großer Vorsicht interpretiert werden. Der Anteil der Finanzmarktexperten und -expertinnen, die relativ starke negative Wirkungen für das reale weltweite BIP befürchten, ist im Laufe der Umfrage gestiegen. Da sich momentan die medizinischen, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen in vielen Ländern außerhalb Asiens weiter verschärfen, dürften die Ergebnisse der Umfrage nur eine Momentaufnahme darstellen. Mit weiteren Verschlechterungen des wirtschaftlichen Ausblicks ist zu rechnen“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph. D. Mit Blick auf Deutschland gehen die Erwartungen der Befragten für fast alle Branchen stark auseinander. Unternehmen, die von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen sind, finden sich nach Meinung von mehr als der Hälfte der Experten/-innen vor allem im Fahrzeug- und Maschinenbau, bei den Banken sowie im Stahlgeschäft. Für einige Branchen sehen die Umfrageteilnehmer/-innen allerdings auch positive Wirkungen aufgrund steigender Nachfrage. Das gilt vor allem für die Pharmaindustrie, aber auch für die Informationstechnologie, die Telekommunikation sowie den Konsum beziehungsweise Handel.
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