Infolge des Rückgangs bei den Geschäftsreisen ist der Anteil der Betriebe, die Umsatzzuwächse zu verzeichnen haben, gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken. Meldeten im Sommer des Rekordjahres 2018 rund die Hälfte der Gastronomiebetriebe steigende Umsätze, sind es in diesem Jahr nur noch 28 Prozent. In der Hotellerie erzielten sogar nur noch 17 Prozent höhere Umsätze (Vorjahr: 30 Prozent).
Über beide Branchen betrachtet haben sich auch die Aussichten der Unternehmen für die kommende Saison verschlechtert. Skeptische Stimmen kommen vor allem aus der Hotellerie. Hier erwarten nur zwei Prozent der Unternehmen bessere Geschäfte; eine Verschlechterung befürchten dagegen 25 Prozent. Etwas optimistischer sind die Einschätzungen in der Gastronomie. Hier rechnen immerhin 14 Prozent der Unternehmen mit besseren und nur 12 Prozent mit schlechteren Geschäften. „Die Aussichten in der Hotellerie spiegeln die schwache Industriekonjunktur wider. Umso wichtiger ist es jetzt, für neue Impulse im Kultur- und Freizeittourismus zu sorgen. Eine Schlüsselrolle fällt hier sicherlich dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu, das überregionale Strahlkraft hat. Aufgabe der Politik muss es daher sein, rasch die personellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass das Weltkulturerbe Völklinger Hütte seine zentrale Funktion als Besuchermagnet des Saarlandes weiter ausfüllen kann. Hier darf es nach dem Wechsel in der Führungsspitze zu keinem Strömungsabriss kommen“, so Klingen.
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Fachkräftemangel erschweren das Geschäft
Als Risikofaktoren für eine positive Geschäftsentwicklung werden weiterhin der zunehmende Fachkräftemangel, die steigenden Arbeitskosten und die wachsende Bürokratie genannt. Vor allem die teils erheblichen Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten, wie
z. B. die Arbeitszeitdokumentation als Nachweis für den gesetzlichen Mindestlohn, belasten die Betriebe. Auch die weiter steigenden Energiepreise werden als Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg genannt.
Die aktuelle IHK-Umfrage zeigt zudem, dass es für die Betriebe immer schwieriger wird, offene Stellen zu besetzen. Zwar ist die Bereitschaft der Branche groß, auch Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern einzustellen, um damit den Personalmangel zu lindern. Doch dies scheitert oftmals an unzureichenden Sprachkenntnissen der Bewerber. „All dies zeigt: Viele Betriebe bewegen sich auf einem schmalen Grat. Sie müssen sowohl als attraktiver Arbeitgeber punkten als auch die steigenden Arbeits-, Energie- und Bürokratiekosten im Blick behalten. Zudem müssen sie mit der digitalen Transformation und den sich wandelnden Ansprüchen der Gäste Schritt halten“, so Klingen.
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