Assen ist bekanntlich immer ein Tanz auf Messers Schneide, was die Witterungsbedingungen angeht und das war auch bei der diesjährigen fünften Saisonstation zum BoxerCup der Fall. Sowohl der Freitag als auch der Samstag wurden immer wieder von Regenschauern heimgesucht.
Besonders schwer traf es die BoxerCup-Piloten am Samstag: Nach Regen und einer Ölspur musste der Lauf abgesagt werden. Zwar wurde den R nineT Racern die Ausweichmöglichkeit auf Sonntag geboten, doch dies wurde vom Cup einstimmig abgelehnt. So blieb es beim Einzelrennen am Sonntag. Eine Laufabsage gab es schon in Zolder nach einem ähnlichen Szenario.
Erneut lief es hier auf einen harten Fight der Wunderlich MOTORSPORT Teamkollegen Christof Höfer und Nate Kern hinaus. Im ersten Renndrittel schenkten sich beide nichts und es kam zu mehreren Überholmanövern. Gegen Rennhalbzeit stellten sich bei Kern aber starke Schmerzen im rechten Unterarm ein, so dass er Höfer ziehen lassen musste.
Höfer feierte damit den sechsten Saisonsieg im achten Rennen – und das siebte Podest. Vor dem Finale in Hockenheim liegt Höfer mit 181 Punkten an der Spitze der BoxerCup-Zwischenwertung, Kern ist mit 31 Punkten Rückstand Zweiter. Am Hockenheimring stehen noch einmal 50 Punkte zur Vergabe.
Christof Höfer:
„Das Assen-Wochenende war für mich eine ziemliche Zitter-Partie, weil ich ja bekanntlich nicht der größte Regen-Fan bin und dann hatten wir ständig unbeständiges Wetter und permanenten Wechsel zwischen Trockenheit und Regen. Im Regen am Freitag konnte ich mich etwas mit der Strecke vertraut machen, aber das ist gar nicht mein Terrain, da muss ich noch deutlich besser werden. Das Quali war dann zum Glück im Trockenen und ich konnte die Pole herausfahren. Im Rennen am Sonntag bin ich sau-schnell in meinen Flow hineingekommen, war top-fokussiert, hatte ein super Gefühl und fühlte mich Top-Fit. In den ersten Runden haben Nate und ich einen heftigen – aber fairen – Zweikampf gehabt. Als ich an ihm vorbei war, konnte ich mich absetzen und zur Rennmitte habe ich gemerkt, dass ich davonfahren konnte. Trotzdem habe ich noch mal gepusht. Ich will diesen Meister-Titel unbedingt und fahre jetzt mit 31 Punkten Vorsprung nach Hockenheim. Dort gilt‘s!“
Nate Kern:
„Heute muss ich mich bei Frank Hoffmann und dem Team entschuldigen. Wir hatten definitiv die Pace, um eine gute Show und ein gutes Rennen wie zuletzt abzuliefern, aber zum zweiten Mal in diesem Jahr hat mich mein rechter Arm im Stich gelassen. Ab der sechsten Runde hatte ich schweres Arm-Pump. Das ist schade, aber es ist, wie es ist. Ich konnte dann nicht mehr viel mehr machen, als den zweiten Platz heim zu bringen. Fifty ist ein makelloses Rennen gefahren und er war heute auf dem besten Level, das ich in der ganzen Saison von ihm gesehen habe. Wir konzentrieren uns jetzt auf Hockenheim und ich werde bereit sein, dort eine letzte Show und einen harten Fight zu liefern.“
Frank Hoffmann (Geschäftsführer der Wunderlich GmbH, Teammanager Wunderlich MOTORSPORT):
„Da denkt man nach der Absage von Zolder: Das passiert jetzt nicht gleich wieder – und dann dauert das nur drei Wochenenden. Am Ende aber haben die Organisatoren mit der Absage richtig gehandelt und uns angeboten, das Rennen am Sonntag nach zu holen. Da es in dem Zeitfenster dann am Ende geregnet hätte, war die Entscheidung, nicht zu fahren, doch nicht so verkehrt. Fifty und Nate haben das Feld wieder dominiert und sind in ihrer eigenen Welt gefahren. Einerseits ist es natürlich schade, dass Nate nach dem Arm-Pump-Problem nicht an Fifty dran bleiben konnte, auf der anderen Seite aber war das für unsere Nerven an der Box jedoch gut – die ersten Runden waren schon wieder von zahlreichen haarigen Manövern gespickt, das hat gereicht. In Hockenheim werden die Beiden jetzt sicher noch einmal alles geben. Es steht ja bereits jetzt fest, dass Wunderlich MOTORSPORT den Meistertitel holen wird – aber Nate könnte noch Rang zwei verlieren. Das wollen wir unter allen Umständen verhindern und das Doppel feiern!“
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