Doch was halten die Landwirte von diesem Megatrend? Macht er den landwirtschaftlichen Praktiker in Zukunft zu einem „gläsernen“ Landwirt?
Diese Frage stellte der Kölner Pflanzenschutzspezialist ADAMA im August 2019 im Rahmen der AgriExperts Online Umfrage des Landwirtschaftsverlages interessierten Landwirten. Insgesamt beteiligten sich 186 Landwirte. 69 Prozent der Landwirte befürchten, dass die Digitalisierung sie „gläsern“ macht und sie nicht mehr allein über ihren Betrieb entscheiden. Lediglich 17 Prozent glauben das nicht und 13 Prozent waren darüber noch unentschieden.
Der „gläserne“ Landwirt: Zukunft oder Fiktion?
Die hohe Zahl an zusätzlichen Kommentaren zur Fragestellung zeigt, wie tief das Thema die Landwirte beschäftigt. Die Antworten zeigen auch, wie die Digitalisierung eine persönliche Ebene erreicht, die in der Öffentlichkeit kaum diskutiert wird.
Bei den Skeptikern besteht vorrangig die Sorge, dass die digitale Landwirtschaft mehr Kontrollen und Kennzeichnungsvorgaben mit sich bringt. Denn für die Landwirte nehmen Dokumentationspflichten und Bürokratie eher zu. Doch spiegeln weitere Antworten auch die persönliche Betroffenheit direkt wider: So werten Satelliten bei ihren täglichen Überflügen alle Feldstrukturen zentimetergenau aus. Das endet für einen Landwirt in einer „totalen Satellitenüberwachung“ des Berufs, wie es in anderen Bereichen kaum möglich ist.
Ein großes Fragezeichen setzen viele Landwirte hinter die Gründe der digitalen Datensammlung. Sie befürchten, dass Personen oder Unternehmen ohne landwirtschaftliche Berufserfahrung Auswertungen vornehmen, die entweder falsch oder nicht wirtschaftlich ausgerichtet sind. Das könne, bis hin zur Politik, zu Fehlschlüssen und Fehlentscheidungen führen. Daten über Empfänger von Subventionszahlungen seien im Web öffentlich verfügbar. Während Landwirte in den Subventionen, gegebener Maßen einen Ausgleich für das niedrige Preisniveau auf dem Weltmarkt sehen, stellen NGOs diese Gelder als Ursache für Umweltprobleme dar. Wie die Digitalisierung diesen Diskurs beilegen könne, ist für die befragten Landwirte offen. Ein weiterer Grund für die Skepsis ist der Weg in die Vertragslandwirtschaft. Die Digitalisierung schreibe den Betriebsleitern öfter vor, was sie wie zu tun haben, ohne dass sie aktiven Einfluss darauf haben.
Mit Digitalisierung Vertrauen in die Landwirtschaft aufbauen
Das Argument ist in der Branche selbst umstritten. Landwirte haben es nach wie vor in der eigenen Hand, Entscheidungen zu treffen, sagen die Optimisten der Landwirtschaft 4.0. Diese wollen die digitalen Helfer als Hilfsmittel verstanden wissen, um richtige Entscheidungen zu treffen. Die Digitalisierung könne eine Brücke des Vertrauens zum Verbraucher werden. Die Konsumenten sind in der Lage auch ohne landwirtschaftliche Grundkenntnisse, die Prozesse der Produktion von Nahrungsmitteln besser nachvollziehen.
Sowohl die Optimisten als auch die Skeptiker unter den befragten Landwirten sind sich darüber einig, dass die Digitalisierung bislang nur auf der Produktionsseite stattfindet. Der optimierte Betriebsmitteleinsatz spare sicherlich auch Kosten, aber die Digitalisierung wird mehrheitlich nicht als Mittel für eine Erhöhung der Erzeugerpreise aufgefasst. Solange sich auf der Erlösseite nichts ändert, bleibt die Landwirtschaft 4.0 einseitig und unvollständig.
Das dürfen Politik und Industrie der Landwirtschaft 4.0 als Hausaufgabe aus der Umfrage mitnehmen. Genauso wie den Hinweis, dass die Digitalisierung mit Begriffen wie „Precision Farming“ oder „Big Data“ offenbar nur die junge Landwirte Generation erreicht. Die Mehrheit der älteren Betriebsleiter könne damit wenig anfangen.
Wie es weitergehen soll? Lassen wir einen Landwirt zu Wort kommen: „Die digitale Landwirtschaft bringt mehr Vorteile als Nachteile. In einigen Bereichen werden wir zwar gläsern, aber nicht überall. Die grundlegenden Produktionstechniken werden immer noch vom Landwirt entschieden. Die Rahmenbedingungen werden nur immer enger.“
ADAMA Deutschland GmbH, ist seit Juni 2002 ein Unternehmen der ADAMA Agricultural Solutions Ltd. und wurde als Feinchemie Schwebda GmbH (FCS) 1983 gegründet. Sie befasst sich mit der Entwicklung, Registrierung und dem Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz und rangiert damit an vierter Stelle der deutschen Pflanzenschutzmittel-Industrie. Das Unternehmen liefert effiziente Pflanzenschutz-Lösungen an Landwirte unter Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette in der Landwirtschaft. Es zeichnet sich durch seine langjährige Innovationskraft, einen auf den Landwirt ausgerichteten Ansatz bei der Produktentwicklung und das Einhalten strikter Standards im Umweltschutz sowie in der Qualitätskontrolle aus. Weitere Informationen erhalten sie unter: www.adama.com/de.
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