Eigentlich studiert Tim Warzawa im sechsten Semester Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an der Hochschule Aalen. Derzeit ist er allerdings 9286 Kilometer entfernt – der 22-Jährige verbringt nämlich sein Auslandssemester an der Partnerhochschule Osaka University of Economics and Law in Japan. Dort hat er ein einzigartiges Botschaftsprojekt initiiert: „Germaniac – Verrückt nach Deutschland“. Damit möchte er seinen japanischen Kommilitonen verdeutlichen, dass Europa mehr als der „Kontinent der vielen Länder“ ist, mit Klischees aufräumen und eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen. Und sie dazu ermutigen, Deutschland zu erkunden sowie die Möglichkeit zu nutzen, an der Hochschule Aalen zu studieren.

In seinen ersten Wochen und Monaten stieß Tim Warzawa auf die großen kulturellen Unterscheide, die mit einem solchen Aufenthalt einhergehen: „In Japan gilt es als ungewöhnlich seine Meinung zu sagen. Zudem reisen Japaner meistens nicht alleine und sind gegenüber Fremden eher zurückhaltend. Das war mir anfangs nicht bewusst und daran musste ich mich anpassen“, sagt der 22-Jährige. In vielen Gesprächen mit seinen japanischen Kommilitonen stellte Tim Warzawa fest, dass Europa in Japan immer nur als „Kontinent der vielen Länder“ wahrgenommen wird –und dass der überwiegende Teil der japanischen Studierenden noch nie einen Fuß auf europäischen Boden gesetzt oder das eigene Land verlassen hat. Mehr über Europa und Deutschland zu erfahren, stieß jedoch auf großes Interesse.

Dieses Interesse wollte Tim Warzawa nutzen und steckte sich zum Ziel, seinen japanischen Kommilitonen ein authentisches Bild von Europa, Deutschland und dem Auslandsstudium zu präsentieren. Seine Idee war, eine tiefgreifende Faszination zu wecken. Dafür rief der KMU-Student das Projekt „Germaniac – Verrückt nach Deutschland“ ins Leben. Er informierte seine Kommilitonen über das Vorhaben, verteilte über 450 Flyer, druckte Poster, eröffnete Facebook– und Instagram-Accounts und präsentierte seither seine Ergebnisse vor mehr als 170 japanischen Studierenden. Kürzlich nahm Warzawa an einem Redewettbewerb der Universität teil und warb dafür, sich selbst etwas zuzutrauen und offen zu sein für Auslandserfahrungen. Und mithilfe  von Süßigkeiten aus Europa, die seine Kommilitonen auf den „Geschmack“ bringen sollen, rührte er nochmals die Werbetrommel. „Die eigene Komfortzone zu verlassen, mag am Anfang zwar unbequem sein, lohnt sich aber auf jeden Fall – und ein Auslandsaufenthalt an der Hochschule Aalen sowieso“, sagt der 22-Jährige und lacht.

Seit dem Projektstart erfährt Tim Warzawa durchweg positives Feedback: „Immer wieder werde ich auf Studienmöglichkeiten in Aalen angesprochen und es würde mich freuen, dass ein oder andere bekannte Gesicht bald in Aalen begrüßen zu dürfen.“ 

Wer selbst als Studierender Japan als mögliches Ziel ins Auge gefasst hat, kann seit zwei Semestern beispielsweise an der Osaka University of Economics and Law studieren und sich dazu im Akademischen Auslandsamt beraten lassen.

Weitere Informationen zum Projekt und Tim Warzawa gibt es unter: https://de.linkedin.com/in/tim-warzawa.

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