Am Montag, 2. Dezember 1968, begann in der Sonderschule für lernbehinderte Schülerinnen und Schüler in Pattensen zum ersten Mal der Unterricht. Was mit einer 19-köpfigen Schulklasse als Außenstelle der Sonderschule Springe seinen Anfang nahm, wuchs schnell um weitere Schülerinnen und Schüler und wurde durch die Initiative mehrerer benachbarter Gemeinden zu einem „Zweckverband Sonderschule Pattensen“. Heute besuchen insgesamt 188 Schülerinnen und Schüler die sonderpädagogische Einrichtung mit den Schwerpunkten Sprache und Lernen in Trägerschaft der Region Hannover und der Stadt Pattensen.

In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat die Calenberger Schule Pattensen stets die Formen von Bildung und individueller Förderung zeitgemäß weiterentwickelt. Ihr Motto: „Wir gehen mit der Zeit“. Dabei geht sie vom Verständnis aus, Förderschülerinnen und -schüler nicht abzusondern, sondern in die Gesellschaft zu integrieren. Mit Erfolg: Die Kinder können so früh wie möglich und unabhängig von der Klassenstufe an eine allgemeinbildende Schule wechseln, je nach Förderbedarf aber auch an der Schule bleiben und in Klasse 10 ihren Sekundarabschluss 1 machen.

Die Calenberger Schule Pattensen feiert am

Freitag, 7. Dezember 2018, in der Calenberger Schule, Platz Saint Aubin, 30982 Pattensen,

mit Wegbegleiterinnen und -begleitern, Förderern der Schule, dem Kollegium sowie den Schülerinnen, Schülern und Eltern ihren 50. Geburtstag – mit einem Festakt von 10.30 Uhr bis 12 Uhr und einem großen Schulfest von 15 bis 18 Uhr. Nach Grußworten der stellvertretenden Regionspräsidentin Petra Rudszuck und Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann sprechen unter anderem die Schulleiterin Marita Kappeler sowie Vertreterinnen und Vertreter des Schulelternrats und des Fördervereins. Aufführungen der Schülerinnen und Schüler sowie des Lehrerchors runden das Programm ab.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, an der Schuljubiläumsfeier teilzunehmen und darüber zu berichten.

Zur Geschichte der Calenberger Schule Pattensen:

Ihren Anfang nahm die Geschichte der Calenberger Schule Pattensen am 2. Dezember 1968 mit einer Klasse für lernbehinderte Schülerinnen und Schüler. Um eine eigenständige Sonderschule Pattensen zu gründen, riefen mehrere Gemeinden, unter anderem Pattensen, Bennigsen, Schulenburg, Jeinsen, Gestorf, Lüdersen, Arnum und Hemmingen den „Zweckverband Sonderschule Pattensen“ ins Leben.

Die Sonderschule war zunächst im ehemaligen Holzhaus I der Realschule Pattensen auf dem Gelände der Volksschule Pattensen in der Marienstraße untergebracht. Kurz darauf kam eine weitere Baracke dazu. Nach Aussagen ehemaliger Kollegen, nahmen in den Baracken ganz regelmäßig auch Mäuse am Unterricht teil, was von manchen amüsiert, von anderen mit Entsetzen wahrgenommen wurde.

Im Jahr 1973 waren auf dem Gelände der Volksschule in der Marienstraße vier Klassen in dem 1963 erbauten Holzhaus, zwei Klassen in dem 1966 erbauten Holzhaus II, sowie ein Klassen- und ein Handarbeitsraum im Jugendraum der Stadt Pattensen ein Klassenraum sowie Nebenräume im alten Polizeigebäude am Corviniusplatz neben der evangelischen Kirche untergebracht.

Der erste Schulleiter Paul Jablonski sprach von seiner Schule immer als einer „Schule mit Herz“ – ein Motto, das später auch in den Schulflyer übernommen wurde. Durch den Wandel der Bevölkerungsstruktur und nach Schließung des Kinderheimes in Lüdersen nahm die Zahl der lernbehinderten Kinder ab. Der Landkreis Hannover begann einen zweiten sonderpädagogischen Schwerpunkt in Pattensen aufzubauen. Zum Schuljahr 1979/1980 wurde die erste Sprachheilklasse eingerichtet, jedes Jahr kam eine neue Klasse dazu. Nach dem 4. Schuljahr wurden die Schüler in die entsprechenden Schulen ihrer Heimatorte umgeschult oder an die weiterführende Sprachheilschule in Hannover (Albert-Liebmann-Schule) gegeben.

Mit den Jahren wurden mehr Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache als solche mit dem Förderschwerpunkt Lernen in der Calenberger Schule beschult, zum Teil waren die Grundstufenjahrgänge  zwei- bzw. dreizügig. Die Calenberger Schule bekam einen Schulkindergarten, um die zwar schulpflichtigen, aber noch nicht schulreifen Kinder auf die Schule vorzubereiten. Im Jahr 1991 wurde die Schule bis zur Klassenstufe 9 erweitert, um den Schülerinnen und Schüler einen Hauptschulabschluss im gewohnten Umfeld zu ermöglichen.

Immer wieder herrschte zu Beginn des Schuljahres ein Mangel an Klassenräumen. Durch die Unterstützung des Schulamtes des Landkreises Hannover wurden diese in den benachbarten Gebäuden der Realschule, Hauptschule und Orientierungsstufe gefunden (Gebäude der heutigen KGS Pattensen). Zeitweilig hatte die Calenberger Schule  zehn Klassen in den Räumen der Nachbarschulen untergebracht. Um dem inzwischen ebenfalls sich stetig erhöhenden Raumbedarf der KGS Pattensen Rechnung zu tragen, bekam die Calenberger Schule im Jahr 2005 eine Außenstelle für acht Klassen der Grundstufe im Gebäude einer ehemaligen Orientierungsstufe in der Eichstraße in Laatzen. Gleichzeitig wurde die Calenberger Schule um das 10. Schuljahr erweitert, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, höherwertige Abschlüsse zu erreichen.

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