Jedes dritte Unternehmen mit Geschäftskontakten nach Großbritannien rechnet durch den Brexit mit starken bis sehr starken Beeinträchtigungen für ihre Geschäfte. Das hat eine aktuelle Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg ergeben. 62 Prozent der Unternehmen rechnen mit lediglich wenigen oder sehr wenigen Beeinträchtigungen; fünf Prozent wollen ihre Geschäfte über den Kanal sogar komplett einstellen.

„Wir hoffen, dass es für die Mehrheit der Unternehmen keine oder kaum Einschränkungen im Geschäftsablauf geben wird“, sagt Armin Heider, Bereichsleiter der Abteilung International bei der IHK-Bonn/Rhein-Sieg: „Da bei einem Großteil der Unternehmen nur wenige Import- und Exportvolumen sowie Geschäftsreisen gibt, bleibt diesen Unternehmen ein umfangreicherer Zeithorizont, um sich ggf. auf neue Bestimmungen einzustellen und in ihren Planungen zu berücksichtigen.“ 96 Prozent der betroffenen Unternehmen sind KMU, wovon mehr als die Hälfte einen Gesamtumsatz weltweit von 500.000 Euro nicht übersteigt. „Nun bleibt nur zu hoffen, dass das Abkommen auch vom Parlament in London angenommen wird, damit auch die Unternehmen, die nach eigener Einschätzung stärker betroffen sind, geringere Auswirkungen als befürchtet zu vergegenwärtigen haben.“

Während rund jedes zweite Unternehmen weniger als einmal im Monat nach Großbritannien liefert, sind bei fünf Prozent tägliche Sendungen und bei zehn Prozent mehrere Sendungen pro Woche zu verzeichnen. Heider: „Für diese Unternehmen stellt der Brexit besondere Herausforderungen dar.“ 62,2 Prozent der antwortenden Unternehmen sind im Export, 21,9 Prozent im Importgeschäft tätig. Der Dienstleistungsbereich ist mit 20,7 Prozent vertreten, 10,9 Prozent verfügen über eine Niederlassung in GB. Dabei realisieren 77,4 Prozent weniger als ein Drittel ihres Umsatzes mit GB, lediglich 2,4 Prozent erzielen über zwei Drittel ihres Geschäftsvolumens mit GB.

Weitere Informationen zu der Umfrage und zum Brexit sind auf der Webseite www.ihk-bonn.de, Webcode 3273, zu finden.

Veranstaltungshinweis Brexit:

Die möglichen Auswirkungen auf Im- und Export, Transport als auch der Erbringung von Dienstleistungen werden auf einer Veranstaltung in der IHK Bonn/Rhein-Sieg am Montag, 10. Dezember, erläutert. Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der AHK Großbritannien, und Petra Hombach-Müller, Brexit-Beauftragte des Hauptzollamts Köln, stehen nach ihren Vorträgen für Diskussionen zur Verfügung. Weitere Informationen und Anmeldevorlage zu der kostenpflichtigen Veranstaltung unter www.ihk-bonn.de, Webcode 6492204.

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