Seit Inkrafttreten der REACH-Verordnung müssen Stoffe, von denen pro Jahr mindestens eine Tonne in Europa hergestellt oder verwendet wird, bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) in Helsinki registriert werden. Die Regelung gilt grundsätzlich für alle chemischen Stoffe. Ausgenommen sind lediglich Stoffe, die eigenen Rechtsvorschriften unterliegen, wie beispielsweise radioaktive Stoffe oder Lebensmittel. Die Süd-West-Chemie GmbH (SWC) hat im Zuge der Verordnung daher zwei neue Produktlinien entwickelt.

REACH-Verordnung sorgt für strengere Auflagen und Risikoprüfungen

Die REACH-Verordnung hat drei große Ziele. Zum einen soll mit ihr die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor Risiken, die durch Chemikalien entstehen können, geschützt werden. Zum anderen will die Europäische Union die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in der EU erhöhen sowie Alternativmethoden zur Ermittlung schädlicher Wirkungen von Stoffen fördern und damit Tierversuche möglichst vermeiden.

Sie gilt für alle chemischen Stoffe wie zum Beispiel Reinigungsprodukte, Farben oder Elektrogeräte und damit nicht nur für solche, die bei industriellen Verfahren verwendet werden. Hersteller sind nun verpflichtet, die Gefährlichkeit der Stoffe zu untersuchen und die von ihnen ausgehenden Risiken zu bewerten. Darüber hinaus stehen sie in der Pflicht, besonders risikoreiche Stoffe zu ersetzen oder deren Risiken zumindest bestmöglich zu reduzieren.

SWC ist als spezialisierter Hersteller für duroplastische Kunstharze und Klebstoffe im Industriebereich direkt von der REACH-Verordnung betroffen – im Besonderen die beiden Stoffe Formaldehyd und Nonylphenol.

SWC entwickelt risikoarme Alternativen

Im Rahmen der REACH-Verordnung wurden sowohl Formaldehyd als auch Nonylphenol als risikoreiche Stoffe eingestuft. Als einer der wichtigsten organischen Grundstoffe wird Formaldehyd unter anderem bei unvollständig ablaufenden Verbrennungsprozessen emittiert. Diese finden beispielsweise in Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen, in Gießereien oder bei der Herstellung von Kunststoffartikeln statt. Darüber hinaus dient es als Ausgangsstoff zahlreicher chemischer Verbindungen. Die Einstufung als krebserregend und vermutlich erbgutverändernd hat daher weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen.

Für Unternehmen bedeutet die neue Einstufung, dass große Investitionen in Sicherheitsequipment wie zum Beispiel Absauganlagen erforderlich werden, um einen ausreichenden Schutz von Gesundheit und Umwelt gewährleisten zu können. Besonders für KMU, die einen Großteil der SWC-Kunden ausmachen, stellt dies eine enorme finanzielle Belastung dar.

Der Hersteller aus dem schwäbischen Neu-Ulm hat daher eine passende Lösung entwickelt. So konnte die Menge an freiem Formaldehyd in fast allen Harzsystemen unter den Grenzwert von 0,1 Prozent gesenkt werden. Formaldehyd wirkt damit nicht mehr gefährdend und muss deshalb nicht mehr in die Klassifizierung sowie das Sicherheitsdatenblatt aufgenommen werden. In den Produktserien der SWC erhält dieses neue System den Beinamen RF für reduced formaldehyde.

Auch der Stoff Nonylphenol wird in der Industrie eingesetzt – vor allem als Ausgangschemikalie für die Herstellung von Polymeren und Klebstoffen. Es wird aufgrund seiner hormonellen Wirkung auf Fische als risikoreich eingestuft. Diesen Stoff konnte SWC zu 100 Prozent mit einem Ersatzwerkstoff substituieren, der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird, wodurch zukünftig keine Abhängigkeit mehr von Erdöl besteht. Aushängeschild ist hierbei der Stabilisator 83208, der vor allem in der Schleifmittelindustrie zum Einsatz kommt.

Kunden und Umwelt profitieren

Mit den zwei neuen Produktlinien kommt die Süd-West-Chemie GmbH nicht nur dem REACH-Gebot zur Reduzierung der Emissionen und Verbreitung von gefährlichen, chemischen Stoffen nach, sondern bietet seinen Kunden gleichzeitig kostengünstigere und risikoärmere Alternativen an.

Weitere Informationen unter www.sued-west-chemie.de.

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