Der Finanzdienstleister P&R – der größte Anbieter von Investitionen in Schiffscontainer – hat am vergangenen Donnerstag einen Insolvenzantrag gestellt. "Für die breite Öffentlichkeit und die meisten Anleger kommt dieser Vorgang überraschend – wer mit der Materie vertraut ist, wundert sich jedoch nicht", so Niels Andersen von der auf Kapitalmarktrecht spezialisierten Berliner APS Rechtsanwalts GmbH: "Denn bereits die Insolvenz des vergleichbaren Dienstleisters Magellan Maritime Services GmbH im Juni 2016 hat gezeigt, dass dieser Markt voller Risiken und Ungereimtheiten sein kann – trotz Konjunktur auf den Weltmeeren. Die wirtschaftlichen Dimensionen sind bei P&R mit offenbar 3,5 Milliarden Euro Anlegergeldern deutlich größer. Sie liegen damit etwa beim Zehnfachen."

Die APS Rechtsanwalts GmbH übernimmt die rechtliche Vertretung von Anlegern – ähnlich wie vor zwei Jahren bei der Magellan-Insolvenz, wo Andersen rund tausend Anleger vertreten hat und noch immer vertritt. Betroffene sollten jedoch aktuell nicht voreilig reagieren. Zumindest aktuell versäumen sie keine Fristen und auch Ansprüche gehen noch nicht verloren. Aus Sicht Andersens stellen sich jetzt mehrere Fragen – die u.a. vom Insolvenzverwalter für die P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH sowie die P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH rasch beantwortet werden sollten:

– Was sind die konkreten Ursachen für die Insolvenz? Denn der Containermarkt als Ganzes unterlag gerade in jüngster Zeit keinen besonderen Negativentwicklungen. Zudem haben die Charterer mangels anderer Hinweise verlässlich ihre Miete gezahlt.

– Hätte nach der Magellan-Pleite im Juni 2016 und den damit aufgeworfenen Fragen hinsichtlich des Konstrukts nicht zumindest seitdem der Vertrieb von Schiffscontainern reduziert oder eingestellt werden müssen? Wie belastbar sind in dem Zusammenhang die in den vergangenen Jahren nach der Kanzlei vorliegenden Informationen seitens P&R behaupteten Überschüsse und Reserven?

– Ebenfalls vor dem Magellan-Hintergrund: Sind die Eigentumsverhältnisse an den Containern geklärt und wasserdicht – oder ergeben sich hier Ungewissheiten?

Alles in allem stellt sich die Frage, ob sich die Schwierigkeiten, in denen P&R steckt, nicht schon lange abgezeichnet haben", so Andersen weiter.

Geschädigte Anleger – die derzeit mit keinerlei Geldeingängen für Miete oder Verkauf der Container rechnen können – sollten sich möglichst gemeinsam vertreten lassen. Bei einem Insolvenzverfahren wie diesem ist solch ein Vorgehen ausgesprochen sinnvoll, gebündelte Interessen finden regelmäßig eher Gehör in einem solchen "Massenverfahren" als

Einzelstimmen. Um diese vernünftige und ratsame Bündelung erreichen zu können, hat die Kanzlei für betroffene Investoren von P&R eine Registrierungsmöglichkeit eingerichtet. Dort können sich Investoren kostenfrei und unverbindlich registrieren und weiterführende Informationen abrufen – die Seite ist zu erreichen unter www.aps-financiallaw.com

Andersen rechnet auf Seite des Insolvenzverwalters mit einem weitläufig automatisierten Verfahren. Dies will er nutzen, um seine Vertretung von Investoren im Insolvenzverfahren schlank aufzustellen und um günstige Kostenstrukturen anzubieten. In einer Folgestufe werden Ansätze für Schadensersatzforderungen geprüft werden: "In solchen Fällen – wie auch bei Magellan – beraten und vertreten wir Investoren zunächst im Insolvenzverfahren, daran schließt sich nach entsprechender Ermittlungstätigkeit die Prüfung und ggf. Durchsetzung von Schadensersatzforderungen an. Denn ein Insolvenzverfahren führt zwangsläufig zu Schäden bei den Investoren des zahlungsunfähigen Unternehmens. Kompensation für diese Einbußen ist allerdings außerhalb des Insolvenzverfahrens zu suchen und es ist keineswegs damit zu rechnen, dass von den Verantwortlichen bei P&R oder in deren Umfeld freiwillig haftungsbegründende Fehler eingestanden werden."

Über die APS Rechtsanwalts GmbH

Wir sind eine im Kapitalanlagerecht spezialisierte Kanzlei mit langjährig gewachsenem Fokus auf den Schifffahrtsbereich. Eine enge Vernetzung zu Sanierungsexperten, Steuerberatern und Spezialisten der maritimen Wirtschaft können wir zum Nutzen unserer Mandanten einbringen. Unsere Expertise beinhaltet umfangreiche Erfahrungen sowohl in der Rechtsberatung als auch in der forensischen Tätigkeit, schwerpunktmäßig für Investoren bei "Sammelschäden" mit den dort eigenen Anforderungen. Derzeit vertrauen rund 5.000 Mandanten allein im Bereich maritimer Investments auf unsere Expertise.

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