Der Vorsitzende der Sparkasse Gengenbach, Thomas Laubenstein, freute sich über den prominenten Gastredner: „Sie stehen in der Ortenau auf dem Fundament der deutschen Wirtschaft. Die Region ist geprägt von mittelständischen Weltmarktführern und einer gesunden, breit diversifizierten Wirtschaftsstruktur. Davon profitieren alle.“, so Laubenstein.
Hüther spannte den Bogen von der europäischen Ebene bis in die Regionen. Er mahnte Verständnis für politische Prozesse an. Egal ob auf europäischer oder nationaler Ebene – demokratische Prozesse bräuchten eben ihre Zeit. Dies werde gerade bei Infrastrukturthemen wie Verkehr, Energie und Breitband oft bemängelt. Über den Rahmen an Rechtssicherheit, der daraus für die Wirtschaft und für jeden einzelnen Menschen entsteht, müsse man aber dankbar sein.
Deshalb brauche es ein starkes Europa, in dem die Regionen ihre Stärke entfalten können. Hüther sieht hier auch einen großen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber den USA. „Dort finden Sie keine regionalen Netzwerke. Als Unternehmen in den USA sind Sie ganz alleine. Dort gibt es keine WRO“. Hüther lobte den Netzwerkgedanken der Ortenau: „Dieses regionale Netzwerk, in dem sich Unternehmen und Menschen austauschen, sichert Wettbewerbsfähigkeit und Innovation“, so Hüther.
Hüther beurteilt die wirtschaftliche Lage des Landes sehr positiv. Die deutschen Unternehmen hätten die Marktöffnung der Globalisierung intensiver genutzt als andere europäische Länder. So habe das deutsche Geschäftsmodell des exportorientierten Industrie- und Dienstleistungsverbunds zu deutlichen Erfolgen geführt. Die weltwirtschaftliche Dynamik habe abgenommen – deutsche Exporte dagegen boomen. Der europäische Binnenmarkt, der Zollfreiheit ohne Grenzkontrollen garantiert, habe dazu geführt, dass sich die deutschen Exporte und Importe seit 1993 verdoppeln konnten.
Ein weiteres Fazit des Vortrages von Professor Dr. Michael Hüther: Die Ausbildung von Fachkräften sichert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung, Wohlstand sowie Lebensqualität. Gengenbachs Bürgermeister und WRO-Aufsichtsratsvorsitzender Thorsten Erny betont die zentrale Bedeutung des entstehenden regionalen Schülerforschungszentrums: „Wir haben in Gengenbach den Grundstein gelegt, damit Schüler in Kooperation mit Unternehmen ihre Schulausbildung um wichtige digitale, technische und wissenschaftliche Komponenten ergänzen.“, so Erny.
WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer sieht die Ausbildung von Fachkräften in der Ortenau auf einem guten Weg: „Auch die Hochschule leistet einen wichtigen Beitrag. Mit der Einrichtung einer Stiftungsprofessur im Bereich Mechatronic Systems Engineering an der Hochschule Offenburg wird hier künftig eine wichtige Querschnittsaufgabe erfüllt. Das Kompetenzspektrum erweitert sich um cyber-physische Systeme und verbindet die klassischen Stärkenprofile mit der Informatik. Die Unternehmen in der Ortenau werden davon profitieren“, ist sich Fehringer sicher.
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