Die „HSM VK 7215“ presst in dem Wellpappenwerk seit September 2014 Stanzabfälle zu Ballen von mehr als einer halben Tonne Gewicht und sichert damit den reibungslosen Betrieb. Dabei hat Smurfit Kappa ganz besondere Anforderungen an die Ballenpresse.

Früher wog ein Stanzabfall-Ballen bei Smurfit Kappa in Neuburg 380 Kilo. Heute sind es 520 Kilo – bei unveränderter Ballengröße. Möglich macht das die hohe Verdichtungsleistung der Kanalballenpresse HSM VK 7215. Für den Abtransport der Ballen zum Recycling in der Papierfabrik bedeutet das spürbare Vorteile: Es fallen insgesamt weniger Ballen an, der Gabelstapler muss seltener fahren und die Auslastung der LKW in Richtung Papierfabrik steigt um 30 Prozent. „Die Unterauslastung der LKWs ist bei uns nun endgültig Vergangenheit“, sagt Rüdiger Graf, Betriebsleiter bei Smurfit Kappa in Neuburg an der Donau. Und die Ergebnisse übertreffen die Prognosen: Eigentlich sollte die HSM VK 7215 Ballen mit 480 Kilogramm auswerfen, heute bringen die Pappballen in Neuburg 520 Kilo auf die Waage. Graf: „Das alles sind wirtschaftliche Vorteile, die den ROI der Maschine auf unter drei Jahre drücken.“

48 Tonnen Stanzabfälle – pro Tag

Es sind große Mengen, aber sie sind unvermeidlich. Bis zu 48 Tonnen Stanzabfälle fallen bei Smurfit Kappa in Neuburg täglich an. Das bayerische Werk der internationalen Smurfit-Kappa-Gruppe (42 000 Mitarbeiter, 8,1 Milliarden Euro Umsatz jährlich) hat sich auf die Lebensmittelbranche und dort vor allem auf Molkereien spezialisiert. Joghurt-Steigen und Kartons für den Transport von Milchpackungen verlassen typischerweise das Werk mit seinen 180 Mitarbeitern. Die Stanzabfälle werden dabei nicht zwischengelagert, sondern gehen direkt aus der Produktion in eine Ballenpresse, um zur Wiederverwertung an eine Papierfabrik des Konzerns transportiert zu werden. „Wenn die Ballenpresse ausfällt, steht die gesamte Produktion still“, beschreibt Rüdiger Graf die Anforderungen an die Papierpresse am Ende der Produktionsstrecke. In einem Werk, das von Montag um 6 Uhr bis Samstag um 12 Uhr rund um die Uhr produziert, hat man darum maximale Anforderungen an die Betriebssicherheit einer Ballenpresse. Graf: „Die Entsorgung muss zu 100 Prozent klappen.“ Die bestehende Ballenpresse in dem Wellpappenwerk hatte nach 20 Jahren Betriebszeit ihren Lebensabend erreicht. Die Ausfallzeiten häuften sich, so dass man sich in Neuburg auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht hat. Mehrere Anbieter waren im Rennen, berichtet Rüdiger Graf, alle Maschinen wurden eingehend mit einem Punktesystem bewertet und im Einsatz bei Referenzkunden begutachtet. Zwei kleine HSM-Pressen waren bei Smurfit Kappa in Neuburg bereits seit geraumer Zeit in Betrieb, mit ihnen habe man „gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Rüdiger Graf. Diese Einschätzung hätte sich im neuen Auswahlverfahren bestätigt. HSM hätte nicht nur im Punkteverfahren, sondern auch bei der Besichtigung und im Urteil der eigenen Instandhaltungs- und Wartungstechniker „die Nase vorn gehabt“, sagt der Betriebsleiter. Der Preis habe dabei nicht die einzige Rolle gespielt, sondern das gesamte Leistungspaket des Herstellers aus Frickingen am Bodensee. Vor allem der Aspekt der Zuverlässigkeit Graf: „Wir hatten in Sachen Betriebssicherheit in die HSM Presse einfach das größte Vertrauen.“

Hydraulikfluid aus Flugzeugtriebwerken
Die Umsetzung der Neuinvestition in Neuburg war nicht einfach. HSM konnte die HSM VK 7215 „nicht einfach vom Band nehmen und bei uns hinstellen“, berichtet Graf. Die HSM-Kanalballenpresse ist viel größer als die abgelöste Maschine, musste aber mit dem vorhandenen Platz vor allem unterhalb der Lufttechnik auskommen. HSM musste die Maschine darum an mehreren Stellen „zentimetergenau“ vor Ort anpassen. Als Lieferant der Lebensmittelindustrie hat Smurfit Kappa außerdem hohe Anforderungen an Health & Safety und an das Risikomanagement. Für die Ballenpresse von HSM hieß dies: Sie musste statt mit dem üblichen Hydrauliköl mit einem von Smurfit Kappa vorgegebenen schwer entflammbarem Fluid arbeiten, das normalerweise in Flugzeugtriebwerken zum Einsatz kommt. HSM nahm entsprechende Umbauten an der Maschine vor und ermöglichte den erstmaligen Einsatz des Hydraulikfluids.

Engagement auch nach der Inbetriebnahme

Die standardmäßige Verwendung von hochfesten Stählen in der Ballenpresse entsprach außerdem der Anforderung nach einer hohen Verschleißfähigkeit, denn Wellpappe ist ein sehr abrasives Material. „Die Anpassung an unsere Schnittstellen klappte ohne Probleme“, lobt Betriebsleiter Graf. Und der Lieferant hätte sich auch nach der Inbetriebnahme engagiert: Als sich herausstellte, dass die Drahtzuführung umgebaut werden muss, habe HSM das prompt erledigt. Und letztlich war Graf auch mit der Inbetriebnahme zufrieden: Das bayrische Werk konnte die Produktion einen halben Tag früher als geplant wieder aufnehmen, weil HSM die Ballenpresse in zwei statt in drei Tagen installieren konnte. HSM garantiert dem Kunden nun eine Verfügbarkeit der Maschine von 95 Prozent, auch dank der lokalen Präsenz und des dichten HSM-Service-Netzwerkes. Rüdiger Graf freut sich heute über ein Plus an Kapazität. Die alte Maschine schaffte vier Tonnen pro Stunde, die neue schafft das Doppelte. Derzeit nutze man diese Kapazität noch nicht, also hat man „Luft nach oben“ für die Entwicklung des Standortes. Geld spart Smurfit Kappa heute aufgrund der höheren Ballen-Verdichtung auch beim LKW-Transport und bei den Energiekosten: Dank der frequenzgeregelten Hydraulik- steuerung profitiere Smurfit Kappa auch beim Energiemangement nach dem ISO-Standard 50 001. Nicht zuletzt entspräche das „ausgeklügelte Sicherheitssystem“ der HSM VK 7215 „voll unseren Erwartungen“, sagt Graf. Fazit in Neuburg an der Donau: Die Kanalballenpresse „Made in Germany“ führe zu einem Return on Investment (ROI) von unter drei Jahren, sagt Rüdiger Graf. Die Zusammenarbeit mit HSM bewertet er darum als „sehr partnerschaftlich und sehr erfolgreich“.

„Die Unterauslastung der LKWs ist bei uns nun endgültig Vergangenheit.“
Rüdiger Graf, Betriebsleiter, Smurfit Kappa, Neuburg an der Donau

Die Fakten
Unternehmen

Smurfit Kappa gehört mit 42 000 Mitarbeitern weltweit zu den führenden Anbietern papierbasierter Verpackungslösungen. Das Werk in Neuburg/Donau hat sich auf die Produktion von mehrfarbig bedruckten und gestanzten Verkaufs- und Versandpackungen spezialisiert.

Aufgabe
Smurfit Kappa in Neuburg brauchte eine verlässliche Ballenpresse für die Entsorgung großer Mengen Stanzabfälle. Die neue Ballenpresse musste unter anderem die Stanzabfälle hoch verdichten, mit den beengten räumlichen Gegebenheiten zurechtkommen und mit einem vorgegebenen schwer entflammbaren Hydraulik-Fluid arbeiten können.

Lösung
Smurfit Kappa hat sich nach einem gründlichen Auswahlverfahren für den Kauf der Kanalballenpresse HSM VK 7215 entschieden.

Vorteile
• Verdopplung der Press-Kapazität
• Bessere Auslastung der LKW, dank hoher Verdichtung der Stanzabfälle
• Hohe Zuverlässigkeit der Presse ergibt eine maximale Betriebssicherheit
• Energieeffizienz nach ISO 50 001 dank frequenzgesteuerter Hydrauliksteuerung.
• Lebensmittelsicherer Betrieb mit einem von Smurfit Kappa vorgegebenen Hydrauliköl
• Problemlose Anpassungen an die Gegebenheiten vor Ort, auch nach der Inbetriebnahme

Über die HSM GmbH + Co. KG

HSM wurde 1971 von Hermann Schwelling gegründet. An drei Standorten in Deutschland in Salem, Frickingen und Reichenbach entwickelt, produziert und vertreibt HSM Aktenvernichter, Ballenpressen und PET-Lösungen. Die Qualität „Made in Germany“ hat HSM weltweit zu einem der führenden Anbieter gemacht. Neben den Produktionswerken in Deutschland hat HSM Tochtergesellschaften in den USA, England, Frankreich, Polen und Spanien. In einem weltumspannenden Vertriebsnetz kooperieren die HSM Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Vertriebs- und Servicestützpunkten in über 100 Ländern.

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