Nicht nur der Emissionsausstoß von Fahrzeugen, sondern auch die Emission ihrer Kraftstoffdämpfe wird mittlerweile von strengen gesetzlichen Normen kontrolliert. Zum Auffangen der Dämpfe dient ein meist in der Nähe des Kraftstofftanks verbauter Aktivkohlebehälter, der regelmäßig gespült werden muss. Für diese Anwendung hat die Pierburg GmbH jetzt eine innovative, kompakte Pumpe entwickelt. Sie spült den Kohlebehälter auch ohne das bislang nötige Vakuum im Ansaugrohr. Die elektrische Pumpe ist die erste ihrer Art und wird 2018 bei einem Kunden in Serie gehen.

Die Gesetzgebungen bezüglich der Kraftstoffverdunstung bestimmen unter anderem die Menge flüchtiger Kohlewasserstoffverbindungen, die aus dem Kraftstoffsystem eines Fahrzeugs austreten dürfen. Innerhalb des Aktivkohlebehälters dient Aktivkohle dazu, Kraftstoffdämpfe zu sammeln und so lange zu binden, bis sie im Motor verbrannt werden. Allerdings ist die Kapazität des Behälters zum Speichern von Kohlewasserstoffverbindungen begrenzt, so dass regelmäßig Frischluft zugeführt werden muss, um eine Sättigung zu vermeiden. In allen Betriebszuständen, in denen die zusätzliche Menge an Kraftstoffdämpfen für den Motor und den Verbrennungsprozess tolerierbar ist, wird daher ein Ventil geöffnet, damit die Dämpfe in den Einlasskrümmer oder in die Strömungsrichtung des Turboladers entweichen können.

In der Vergangenheit war das Vakuum, das beim Ansaugen von Frischluft in den Motoren entstand, ausreichend, um die Kraftstoffdämpfe in den Motor zu ziehen und gleichzeitig frische Luft in den Aktivkohlebehälter gelangen zu lassen. Heutige Motorengenerationen ohne ausreichende Vakuumversorgung benötigen allerdings eine Lösung, die aktiv zur Reinigung des Behälters beiträgt. Für dieses Aufgabenfeld bietet Pierburg mit der neuen elektrischen Vapor pump eine attraktive, kundenorientierte Lösung, die zugleich der gestiegenen Bedeutung der On- Board Diagnose Rechnung trägt sowie die Kontrolle der Lecksicherheit übernimmt.

Geringes Gewicht und schnelle Reaktionszeiten

Pierburg verfügt über einen langjährigen Erfahrungsschatz auf dem Gebiet elektrischer Kühlmittelpumpen und entwickelte darauf basierend die Vapor pump als zentrifugales elektrisches Modell einer Gaspumpe. Angetrieben wird sie von einem einphasigen Motor, der zu dem großen Durchsatz und dem geringen Druck der Anwendung passt. Ein hohes Drehmoment stellt sicher, dass die Pumpe schnell anläuft und reagiert, während es das zentrifugale Design ermöglicht bei wenig Energieaufwand selbst gegen das geschlossene Ventil zu arbeiten.

Gewicht und Kosten sind niedrig – dank des Einsatzes etlicher Kunststoffkomponenten. Der thermische Widerstand der Pumpe wird durch eine innovative, aktive Kühlung der Elektronik verbessert. Sie stellt gleichzeitig sicher, dass das neue Modell den schwierigen Bedingungen im Motorraum standhält. Zusätzlich ist die Pumpe mit einem integrierten Drucksensor versehen, der den Systemdruck zurück an die Kontrolleinheit meldet.

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