Der digitale Wandel bedeutet eine große Chance für bessere Arbeitsplätze, eine höhere Produktivität und damit auch mehr Wohlstand. Die Digitalisierung wird den Menschen nicht nur viele mühsame Tätigkeiten erleichtern oder ganz abnehmen. Sie wird auch Technologien zum Durchbuch verhelfen, die heute noch unbekannt sind und gerade in Hochlohnregionen wie Europa neue Arbeitsplätze schaffen. Die mit dem digitalen Wandel verbundene intelligente Produktion ist zugleich die Basis für eine nachhaltige Wirtschaft in einer Welt, deren Bevölkerung weiter zunimmt.

„Die Maschinenbauindustrie und viele andere Branchen wollen diesen Wandel als Impulsgeber vorantreiben, weil sie an die digitale Zukunft glauben und hier neue Kernkompetenzen aufbauen. Angstszenarien, die heute schon vorhersagen, wie viele Stellen in wie vielen Branchen durch die Digitalisierung verloren gehen, sind genau das: Angstszenarien“, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Tatsächlich beschäftigen die Maschinenbauer auch deshalb 1 Million Menschen allein in Deutschland, weil sie modernste Produktionstechnologien einsetzen. „In der Industriegeschichte hat es immer wieder Prognosen gegeben, dass uns die Arbeit ausgehen wird – nie ist es wahr geworden. Und das wird auch dieses Mal so sein. Der Arbeitsmarkt ist und bleibt dynamisch, neue Jobs entstehen täglich“, betont Brodtmann.

Der Mensch bleibt überlegen

Der VDMA hält Diskussionen über die Zukunft der Arbeit, wie sie in dieser Woche auch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos geführt werden, für sehr wichtig. Das zeigt auch die Gründung des Competence Centers Arbeitsmarkt, das sich in einem Schwerpunkt mit Industrie 4.0 und den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt beschäftigt. Anders als manche Studien kommen die VDMA-Experten jedoch zu dem Schluss, dass die Digitalisierung die menschliche Arbeitskraft weder überflüssig macht, noch den Menschen zum Befehlsempfänger der Maschinen degradiert. „Menschen und Roboter ergänzen sich in ihren Fähigkeiten, aber der Mensch wird auch künftig der Maschine mit seiner Kreativität und seinem Erfindergeist überlegen sein. Das heißt auch, er wird künftig mehr Freiräume haben, wenn Roboter die Routinetätigkeiten übernehmen“, erläutert Brodtmann. „Die Beschäftigten in der Fabrik der Zukunft werden allerdings stärker als je zuvor gefordert sein, Abläufe zu koordinieren, die Kommunikation zu steuern und eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört auch, sich im Laufe seines Berufslebens beständig weiterzubilden.“

Wandel ist nicht aufzuhalten

Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft kann zudem helfen, eine Reihe von großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Roboter senken die körperliche Belastung vieler Beschäftigter, intelligente Assistenzsysteme können Einstiegsbarrieren senken und zudem altersgerechtes Arbeiten ermöglichen. „Aufzuhalten ist die Digitalisierung ohnehin nicht. Gerade Europa als High-Tech-Region sollte sich deshalb an die Spitze der Entwicklung bringen und damit die Zukunft seiner Wirtschaft und deren Arbeitsplätze sichern“, resümiert der VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Von der Politik erwarten wir, dass sie die Rahmenbedingungen für eine digitale Gesellschaft schafft, in der Neues ausprobiert und auf den Markt gebracht werden kann und nicht an überflüssigen Reglementierungen scheitert.“  

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Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt fast 3200 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 218 Milliarden Euro (2015) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.

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